====== Editor Ventile ====== //Menüpunkt: EPANET > Ventile//\\ //Handbuch: MIKE URBAN Water Distribution User Guide, section 1.1.4 Valve Editor//\\ //Letzte Änderung mit MIKE URBAN Version 2014 SP3.//\\ Die Elemente sind zu finden in der Tabelle **mw_Valve**. ===== Einleitung ===== /*Valves control the flow or pressure of water from one junction node to another. Valves are represented as short links of negligible length. Note that valve pressure settings are pressures (e.g., psi or m) and not total head (or hydraulic gradeline elevation). Also, valves cannot be directly connected to reservoir or storage tank nodes.*/ Ventile steuern den Durchfluss oder den Druck //zwischen// zwei Knoten. Daher werden sie in MIKE URBAN als kurze Kanten abgebildet. ((Im Gegensatz dazu werden Ventile in vielen Netzinformationssystemen wegen ihrer geringen Ausdehnung als Punkt verwaltet.)) Ventile müssen im Modell in Hauptfließrichtung definiert werden. Der Von-Knoten ist daher der Knoten mit dem höheren Druck, der Nach-Knoten ist der Knoten mit dem niedrigeren Druck. ===== Dialogfeld ===== {{ :mikeurban:menue:editor_ventile.png?300 |Klicken zum Vergrößern}} ^Feld ^ Erklärung ^ |**Elementkennung und Lage im System** || |Anlagen ID\\ //(Asset)// |Optionale ID um z.B auf externe Ausgangsdaten rückschließen zu können; wird nur im Anlagenmodell verwendet. | |Ventil ID\\ //(MUID)// |eindeutige ID für die hydrodynamische Simulation (MUID); Eingabe zwingend erforderlich. | |Beschreibung\\ //(Description)// |beliebiger Zusatztext | |Von |Knoten ID am Ventilanfang (Startknoten) | |Nach |Knoten ID am Ventilende (Endknoten) | |Datenquelle\\ //(DataSource)// |beliebiger Text zur Datenquelle | |Datenstatus\\ //(Element_S)// |[[mikeurban:anleitungen:statusvariablen|Statusvariable]] zur Beschreibung der Datenqualität | |Druckzonen ID\\ //(PZoneID)// | Definition der Druckzone, in der das Ventil liegt| |**Modelldaten** || |Ventiltyp\\ //(TypeNo)// |1 - Druckreduzierventil\\ 2 - Druckhalteventil\\ 3 - Druckbrecherventil\\ 4 - Durchflussbegrenzung\\ 5 - Schieber\\ 6 - Tabellarisches Ventil Q-dH | |Einstellung\\ //(Setting)// |je nach Ventiltyp unterschiedliche Bedeutung, siehe "Funktionsweise der sechs Ventiltypen" | |Q-dH-Tabelle\\ //(HLCurveID)// |wird nur beim tabellarischen Ventil verwendet | |Durchmesser\\ //(Diameter)// |Ventildurchmesser | |Verlustkoeffizient\\ //(LossCoeff)// |Verlustkoeffizient des Ventils | |Markierung\\ //(StateNo)// |ermöglicht bestimmte Datensätze zu markieren, um sie in ArcGIS für Abfragen zur Verfügung zu haben| |Geschlossen\\ //(StatusNo)// |unterbindet den Durchfluss | |Druckstoß |Spezialeinstellungen für die Druckstoßberechnung | |**Schaltflächen** || |Neu |fügt einen neuen Datensatz ein | |Löschen |löscht ausgewählte Datensätze | |Befehle |[[mikeurban:baustelle:schaltflaeche_befehle|Standardbefehle]] für Datensätze | | |Orientierung umdrehen: dreht das im Editor-Detailbereich aktive Element um | | |Orientierung umdrehen - Auswahl: dreht die im Editor-Detailbereich //ausgewählten// Elemente um | |Schließen |schließt den Editor | ===== Technische Details ===== Beachten Sie, dass sich die **Angabe des Drucks** beim Druckreduzierventil und beim Druckhalteventil auf die Knotenhöhe beziehen, und nicht als absolutes Druckniveau zu verstehen sind. Ventile können nicht direkt mit **Behältern und Reservoiren** verknüpft werden. Erforderlichenfalls müssen Sie ein Stück Rohr dazwischen einbauen. ==== Funktionsweise der sechs Ventiltypen ==== ^ Bezeichnung ^ TypeNo ^ kurz ^ kurz (engl.) ^ Einstellung = ^ Funktion ^ bei Umkehrung der Druckverhältnisse ^ |Druckreduzierventil | 1 | RED | PRV |Druck unten((Druck bezogen auf die Knotenhöhe (mw_Junction.Elev) )) |schließt so weit, dass Nachdruck auf Sollwert sinkt |Ventil schließt | |Druckhalteventil | 2 | HLT | PSV |Druck oben((Druck bezogen auf die Knotenhöhe (mw.Junction.Elev) )) |schließt so weit, dass Vordruck auf Sollwert steigt |Ventil schließt | |Druckbrecherventil | 3 | BRE | PBV |Druckdifferenz |schließt so weit, dass sich gewünschte Druckdifferenz einstellt |erzeugt Durchfluss in Gegenrichtung, d.h. wirkt wie eine Drucksteigerung mit konstantem Druckniveau | |Durchflussbegrenzung | 4 | QMX | FCV |Durchfluss |schließt so weit, dass Durchfluss auf Sollwert sinkt |ungehinderter Durchfluss | |Schieber | 5 | SCH | TCV |Verlustbeiwert |wendet Verlustbeiwert an |wirkt genauso in umgekehrter Richtung ((verwendet Absolutwert der Druckdifferenz)) | |Tabellarisches Ventil Q-dH | 6 | TAB | GPV |Wertetabelle |wendet tabellarische Q-dH-Beziehung an |wirkt genauso in umgekehrter Richtung ((verwendet Absolutwert der Druckdifferenz)) | Das **Druckreduzierventil** begrenzt, indem es seine Öffnung verkleinert, den Nachdruck (Druck im unten liegenden Knoten) auf einen vorgegebenen Wert, wenn der Vordruck (Druck im oben liegenden Knoten) den Vorgabewert übersteigt. Wenn der Vordruck unter den Vorgabewert sinkt, fließt das Wasser ungehindert durch das Ventil. Am Knoten ist kein Sprung in der Drucklinie sichtbar, außer es wird durch einen allfälligen Verlustbeiwert ein geringfügiger lokaler Verlust erzeugt. Wenn der Nachdruck den Vordruck übersteigt, schließt das Ventil, um Durchfluss in die Gegenrichtung zu verhindern. Falls hingegen Ihre konkrete Armatur Durchfluss in die Gegenrichtung zulässt, müssen Sie im Modell parallel zum Ventil ein umgekehrt orientiertes Rohr mit Rückflussverhinderer einbauen. Beachten Sie, dass mehrere Druckreduzierventile nicht in Serie geschalten werden können. Das **Druckhalteventil** hält, indem es seine Öffnung verkleinert, den Vordruck auf einem vorgegebenem Wert, sobald der Nachdruck unter den Vorgabewert sinkt. Wenn der Nachdruck über dem Vorgabewert liegt, fließt das Wasser ungehindert durch das Ventil. Wenn der Nachdruck den Vordruck übersteigt, schließt das Ventil, um Durchfluss in die Gegenrichtung zu verhindern. Beachten Sie, dass mehrere Druckhalteventile nicht in in Serie geschalten werden können. Das **Druckbrecherventil** erzeugt einen festgelegten Druckverlust. Falls sich die Fließrichtung umkehrt, wirkt das Druckbrecherventil wie eine Drucksteigerung. Die **Durchflussbegrenzung** verringert den Durchfluss auf einen vorgegebenen Wert. Das Programm wirft eine Warnung aus, wenn der Vordruck nicht ausreicht, um den Vorgabewert zu halten. Der **Schieber** bildet mit Hilfe des vorgegebenen Verlustkoeffizienten die Wirkung von teilweise geschlossenen Armaturen ab. Der Druckverlust //he// ist proportional zum Quadrat der Fließgeschwindigkeit. Unter Einstellung ist der Proportionalitätsfaktor zeta anzugeben nach der Formel: h_e = zeta (v^2/{2g}) Der Zusammenhang zwischen Öffnungsweite und zeta hängt vom Ventil ab und wird üblicherweise vom Hersteller angegeben. Zur Orientierung kann folgende Tabelle für einen Plattenschieber dienen, wobei s/d das Verhältnis zwischen Öffnungsweite und Durchmesser angibt ([[http://www.ifu.ethz.ch/GWH/education/undergraduate/Hydraulik_I/Vorlesungen/Hydraulik_I-5.ppt|Quelle]] FIXME): ^ s/d ^ zeta ^ Anmerkung ^ | 1,000| 0,00|Schieber offen | | 0,875| 0,07| | | 0,750| 0,26| | | 0,625| 0,81| | | 0,500| 2,06| | | 0,375| 5,52| | | 0,250| 17,00| | | 0,125| 97,80|Schieber fast geschlossen | Um den Schieber vollständig zu schließen, setzen Sie einen Haken ins Kontrollkästchen "Geschlossen", statt mit einem sehr großen zeta zu arbeiten. Das **tabellarische Ventil** erlaubt die Modellierung von Ventilen mit einer individuellen Beziehung zwischen Druckniveauverlust und Durchfluss, wie Turbinen oder Brunnenabsenkungen. Als Einstellung ist die ID der Wertetabelle anzugeben. FIXME "Gieseke-Horlacher, Drosselkurve und Druckstoßentwicklung bei verschiedenen Rohrverschlüssen" einbauen ==== Durchmesser und Verlustkoeffizient ==== Bei einem Schieber wird der Durchmesser verwendet, um die Fließgeschwindigkeit, und in weiterer Folge den Druckverlust zu errechnen. Bei den anderen Ventilen wird der Durchmesser nur für ein kompett geöffnetes (OPEN) Ventil herangezogen, und auch nur dann, wenn im Feld "Verlustkoeffizient" ein Wert angegeben wird. Sobald sich diese Ventile zu schließen beginnen (ACTIVE), übernimmt die jeweilige Einstellung die Kontrolle über Druck und Durchfluss, und weder Durchmesser noch Verlustkoeffizient werden verwendet. ==== Lage der Ventile im System ==== /*** vgl. EPANET-Manual S. 34 ***/ Aufgrund der modelltechnischen Eigenschaften von Ventilen müssen die folgenden Regeln eingehalten werden, wenn Ventile ins System eingebaut werden: * Ein Druckreduzierventil, ein Druckhalteventil oder eine Durchflussbegrenzung kann nicht direkt mit einem Behälter oder Reservoir verbunden werden. Trennen Sie die beiden mit Hilfe eines kurzen Rohres. * Druckreduzierventile dürfen nicht den gleichen Nach-Knoten teilen, und sie dürfen nicht in Serie geschaltet werden. * Druckhalteventile dürfen nicht den gleichen Von-Knoten teilen, und sie dürfen nicht in Serie geschaltet werden. * Ein Druckhalteventil darf nicht mit dem Nach-Knoten eines Druckreduzierventils verbunden werden.