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Letzte Änderung mit MIKE Urban Version 2014
Im Rahmen der Löschfallanalyse führt MIKE Urban hunderte Einzelsimulationen durch und hilft so, die kritischen Entnahmestellen in einem Netz aufzufinden. Man unterscheidet drei grundsäztliche Berechnungsaufgaben mit diversen Zusatzoptionen:
Nachdem die Einstellungen im Editor Löschwasserbedarf getroffen und gespeichert worden sind, startet man die EPANET-Berechnung und wählt "Löschwasser-Analyse".
Feld | Erklärung |
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Berechnungsaufgabe | |
(1) Verfügbare Löschwassermenge bei gegebenem Wasserdruck | MIKE Urban stellt an jedem Knoten durch ein temporäres Reservoir den Entnahmedruck ein und gibt an, welche Löschwassermenge sich einstellt |
Minimalen Netzdruck halten | Falls bei obiger Lösung in irgendeinem Knoten des Netzes der minimale Netzdruck unterschritten wird, wird der Entnahmedruck iterativ erhöht (und damit die Entnahmemenge verringert). |
Max. Entnahme | Um zu verhindern, dass in Knoten mit hohem Umgebungsdruck bei gegebenen Wasserdruck zu viel Löschwasser entnommen wird, kann die Entnahme begrenzt werden. |
Kein Rückfluss | Falls durch den gegebenen Entnahmedruck (temporäres Reservoir!) ein Druckgefälle vom Hydranten weg erzeugt wird, weil der Umgebungsdruck niedrig ist, ergäbe sich eine Einspeisung ins Netz. Dies wird durch diesen Schalter verhindert. |
(2) Verfügbarer Druck bei gegebenem Löschwasserbedarf | MIKE Urban stellt an jedem Knoten durch eine temporäre Entnahme die Löschwassermenge ein und ermittelt den resultierenden Druck. |
Methode Knotenbedarfsfaktor | In manchen Ländern wird statt einer fixen Löschwassermenge ein Vielfaches des normalen Wasserbedarfes als Belastung herangezogen. Der Faktor wäre hier zu spezifizieren. |
(3) Hydrantenleistung | MIKE Urban variiert die Höhe eines temporär angeschlossenen Reservoirs und ermittelt für die verschiedenen Entnahmedrücke die verfügbare Löschwassermenge. |
Hydrantenverluste | |
Hydrantenverluste berücksichtigen | Wenn im Modell keine Anschlussleitungen abgebildet sind, ist es sinnvoll, die folgenden Verluste am Hydranten zu aktivieren: |
Lokaler Verlustkoeffizient | Summe aller lokalen Verluste in der Anschlussleitung |
Angeschl. Rohrdurchmesser | Durchmesser der Anschlussleitung |
Angeschl. Rohrlänge | Länge der Anschlussleitung |
Angeschl. Rohrrauhigkeit | Rauigkeit der Anschlussleitung |
Kritische Knoten | |
Kitische Knoten suchen | aktiviert die Suche nach kritischen Knoten |
Krit. Knotendruck | Bei der Suche werden alle Knoten ausgewiesen, in denen der Druck während der Löschwasserentnahme unter den hier angegebenen Wert fällt |
Suchradius für kritische Knoten | Knoten außerhalb des Suchradius rund um einen Hydranten werden nicht mehr auf den kritischen Knotendruck hin geprüft |
Nur innerhalb der Zone1) | Zu jedem Hydranten werden nur die Knoten auf den kritischen Knotendruck hin geprüft, die in der gleichen Druckzone liegen wie der Hydrant |
Hydrantenauswahl | |
Ausgewählte Knoten verwenden | führt die Berechung nur für die ausgewählten Knoten durch |
Alle Knoten verwenden | führt die Berechnung für alle Knoten durch |
Hydranten | liest und schreibt in eine spezielle dbf-Datei; in der aktuellen Version nicht implementiert |
Zeitniveau | |
Zeitniveau wählen | nur für die Ganglinien-Simulation: legt fest, zu welchem Zeitschritt mit der Löschwasserentnahme begonnen wird |
Schaltflächen | |
Schließen | schließt den Editor; die eigentliche Analyse wird im Simulations-Dialog gestartet |
Bei gegebenem Wasserdruck stellt sich möglicherweise eine Löschwasserentnahme ein, die im übrigen Netz einen unerwünschten Druckabfall verursacht. Um dies zu verhindern, kann man einen minimalen Netzdruck vorgeben. Während der Simulation erhöht MIKE URBAN den Restdruck im Hydranten so lange, bis der minimale Netzdruck im übrigen Netz eingehalten wird.
Welche Knoten auf einen unerwünschten Druckabfall kontrolliert werden, ist unter "Kritische Knoten suchen" festgelegt. Die Felder "Suchradius" bzw. "In der gleichen Zone suchen" werden nämlich gleichermaßen vom den Optionen "Minimalen Netzdruck halten" und "Kritische Knoten suchen" verwendet.
Sie müssen ein Hakerl vor "Kritische Knoten suchen" setzen, damit sie an die beiden folgenden Felder herankommen, und anschließend wieder wegnehmen!
Wenn keine der beiden Optionen angewählt ist, werden alle Knoten untersucht.
Ob "Ausgewählte Knoten" oder "Alle Knoten" verwendet werden, hat auf die Suche keine Auswirkung, sondern dient lediglich der Festlegung der Entnahmehydranten.
Wenn man mit der Option "Ausgewählte Knoten verwenden" arbeitet, müssen die entsprechenden Knoten vor dem Starten der Simulation ausgewählt sein. Will man die Knoten, die als Hydranten fungieren, nicht immer wieder durch Klicken auswählen, gibt es zwei Alternativen.
1. Sie speichern die ausgewählten Knoten vorab mit "Werkzeuge > Auswahl > Auswahl speichern" z.B. in eine "Hydranten.mus". Vor jedem Simulationsstart laden Sie die "Hydranten.mus" und wählen so auf Knopfdruck die richtigen Knoten aus.
2. Sie versehen alle Knoten, die als Hydrant verwendet werden, im Feld Beschreibung (mu_Junction.Description) mit dem Text "Hydrant" und führen vor der Simulation eine Auswahl mit dem Attribut "Description" durch. Diese Methode hat den netten Nebeneffekt, dass Sie die Hydranten im Lageplan mit einem besonderen Symbol darstellen können.