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Hier findet sich der Schnelleinstieg für MIKE URBAN+ / Siedlungsentwässerung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

MIKE URBAN Schnelleinstieg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Step-by-Step Training Guide

Inhalt

1               _Toc534280097Einleitung._Toc5342800973

2               _Toc534280098Eingabe des Kanalnetzes._Toc5342800984

2.1           _Toc534280099Schritt 1: Erstellen eines neuen Projekts._Toc5342800995

2.2           _Toc534280100Schritt 2: Laden eines Hintergrundbildes._Toc5342801007

2.3            Schritt 3: Graphische Digitalisierung des Kanalnetzes._Toc5342801019

2.3.1       _Toc534280102Hinzufügen von Knoten._Toc53428010210

2.3.2       _Toc534280103Hinzufügen von Haltungen._Toc53428010311

2.4           _Toc534280104Schritt 4: Attribute eingeben._Toc53428010412

3               _Toc534280105Festlegen des Einzugsgebiets und des hydrologischen Modells._Toc53428010521

3.1           _Toc534280106Schritt 1: Abgrenzen des Einzugsgebiets._Toc53428010621

3.2           _Toc534280107Schritt 2: Verbinden der Teileinzugsgebiete mit dem Kanalnetz._Toc53428010724

3.3           _Toc534280108Schritt 3: Überprüfen und Nachbearbeiten der Teileinzugsgebiete._Toc53428010827

3.4           _Toc534280109Schritt 4: Auswahl und Parametrisierung eines Niederschlags-Abfluss Modells._Toc53428010927

4               _Toc534280110Verknüpfen der Randbedingung Niederschlag._Toc53428011032

4.1           _Toc534280111Hinzufügen der Randbedingung Niederschlag._Toc53428011132

5               _Toc534280112Durchführung der Simulation._Toc53428011236

5.1           _Toc534280113Hydrologische Simulation des Oberflächenabflusses._Toc53428011337

5.2           _Toc534280114Hydrodynamische Simulation des Abflusstransportes._Toc53428011440

6               _Toc534280115Ergebnisdarstellung._Toc53428011542

6.1           _Toc534280116Schritt 1: Ergebnisse laden._Toc53428011642

6.2           _Toc534280117Schritt 2: Darstellung von Zeitserienergebnissen._Toc53428011743

6.3           _Toc534280118Schritt 3: Längsschnitt und Animation._Toc53428011845

6.4           _Toc534280119Schritt 4: Ergebnislayer hinzufügen._Toc53428011947

6.5           _Toc534280120Schritt 5: Statistiklayer_Toc53428012048

7               _Toc534280121Abbildungsverzeichnis._Toc53428012150

 

1               Einleitung

Die Modellierung der Hydrodynamik von Regenereignissen und Abwassernetzen in MIKE URBAN erfordert ein vertieftes Verständnis der erforderlichen Informationen und Daten. In dieser Übung werden die folgenden Themen behandelt:

Kapitel 2     Eingabe des Kanalnetzes mit Knoten, Haltungen etc.

Kapitel 3     Festlegen des Einzugsgebiets und der Hydrologie

Kapitel 4     Verknüpfen der Randbedingung Niederschlag

Kapitel 5     Durchführung der Simulation

Kapitel 6     Ergebnisdarstellung

2               Eingabe des Kanalnetzes

In MIKE URBAN kann ein Kanalnetz auf verschiedene Arten erstellt werden. In diesem Beispiel werden digitale grafische Daten mit manueller Dateneingabe in verschiedenen MIKE URBAN Editoren kombiniert.

Das Modell wird aus den folgenden Elementen bestehen:

•        Knoten (Schächte, Becken, Ausläufe)

•        Haltungen (Kreisprofile)

(Eine detaillierte Beschreibung der MOUSE Netzdaten und der zugehörigen Editoren ist im Handbuch „MIKE URBAN Collection System“ zu finden.)

Das Übungsgebiet zeigt Straßen, Häuser und das vorhandene Kanalnetz. Die Karte gibt einige Netzdaten an (Sohl- (BL) und Geländehöhe (GL) (Abbildung 1). Zusätzlich zeigt sie, welcher Art die Knoten sind (Becken, Auslauf oder Schächte) und wo die Leitungen verlaufen. Weitere für die Modellierung benötigte Daten werden im Verlauf dieser Übung zur Verfügung gestellt.

Das zu modellierende Kanalnetz besteht aus 5 Schächten, 1 Becken, 1 Auslauf und 6 Haltungen.

Existing data_mapAbbildung 1: Karte mit Angaben zum Kanalnetz

2.1           Schritt 1: Erstellen eines neuen Projekts

Beginnen Sie mit der Neuanlage eines Projekts. Starten Sie zuerst MIKE URBAN. Über <File> <New> kommen Sie zu dem Fenster „Create New Project“ (Abbildung 2). Hier können Sie Ihrer Datenbank, die Sie nun anlegen werden, einen sinnvollen Namen geben. Unter „Look in“ definieren Sie den Ordner, in dem Ihr Projekt gespeichert werden soll. Bitte wählen Sie unter „Files of type:“ die Option MIKE URBAN Database (*.mdb). Als „Working Mode“ sollte „MOUSE“ ausgewählt sein.

Klicken Sie nun auf <Edit Coordinate System>.

 

image002.jpg 

image003.jpg 

image004.jpg 

image005.jpg 

image006.jpg 

Abbildung 2: Die Eingabemaske zum Erstellen eines neuen Projekts

 

Klicken Sie anschließend auf <Import> (Abbildung 3), um das Koordinatensystem der in Ihrem Übungs-Ordner vorliegenden Karte (EXAM.tif) in Ihr Projekt zu importieren.

 

image007.jpgAbbildung 3: Dialogfenster zum Auswählen, Importieren oder zur Neuanlage eines Koordinatensystems

Folgendes Fenster öffnet sich (Abbildung 4):

image009.jpgAbbildung 4: Fenster zum Importieren eines Koordinatensystems

Zeigt der Dialog ein leeres Fenster, müssen Sie den Ordner, in dem Ihre Übungsdateien gespeichert sind, mit dem Programm verbinden. Hierzu klicken Sie auf <Connect to Folder> (rot umrandetes Symbol).

In dem nun erscheinenden Browserfenster können Sie den Ordner wählen, der Ihre Übungsdateien beinhaltet. Wählen Sie diesen Ordner und drücken Sie dann <OK>. Öffnen Sie nun den Ordner. Sie sollten hier die Datei „Exam.tif“ finden, die Sie über <Add> und dann über <OK> in Ihr System importieren.

Im nächsten Dialogfenster können Sie nun <Create> klicken.

Stellen Sie als nächstes die Sprache auf „Deutsch“ um (<Tools> <Language>).

2.2           Schritt 2: Laden eines Hintergrundbildes

In Ihrem Übungsordner finden Sie ein Hintergrundbild des zu modellierenden Gebietes als EXAM.tif Datei. TIFF ist ein Rasterformat, daher muss es immer zusammen mit einem „World File“ genutzt werden. Dieses hat den gleichen Namen und die Dateiendung .twf. Dieses World File enthält Informationen über die geografische Position, die Größe und die Ausrichtung der Rasterdatei.

Um die TIFF-Datei zu laden, machen Sie bitte einen Rechtsklick auf <Hintergrundlayer> (oder <Backgroundlayer>), dann klicken Sie auf <Layer einfügen>. Wählen sie „Exam.tif“ aus und mit <Add> wird der Layer eingefügt.

image012.jpgAbbildung 5: Einfügen von Layern über das Inhaltsverzeichnis

ArcGIS ermöglicht den Import von georeferenzierten Hintergrundkarten in vielen verschiedenen Formaten (Shape, GeoTIFF, DXF, MapInfo etc.).

Aktivieren Sie den Background Layer anschließend durch Setzen eines Häkchens in dem Kästchen, die Karte wird nun als Hintergrundbild angezeigt.

image013.jpgAbbildung 6: MIKE URBAN Benutzeroberfläche mit Hintergrundkarte

2.3           Schritt 3: Graphische Digitalisierung des Kanalnetzes

Auf der Hintergrundkarte sollen nun verschiedene Elemente des Kanalnetzes platziert werden. Hierfür benötigen Sie die Symbolleiste „Bearbeitung“ (Abbildung 7)

 

Abbildung 7: Bearbeitungs-Symbolleiste

Um diese Symbolleiste nutzen zu können, klicken Sie zunächst <Bearbeitung starten> (Abbildung 8).

Abb_10Abbildung 8: Schaltfläche zum Starten der Bearbeitung

Die einzelnen Elemente des Kanalnetzes (Haltungen, verschiedene Arten von Knoten etc.) werden mit dem Werkzeug <Objekt erzeugen> (Abbildung 9) aus der Bearbeitungs-Symbolleiste erzeugt.

image016.jpgAbbildung 9: Werkzeug zum Erzeugen eines Objekts

Für welchen Layer Sie das Objekt erzeugen, wählen Sie über die Liste aus, die im rechten Textfeld der Bearbeitungs-Symbolleiste zur Verfügung steht (Abbildung 10).

Abb_12Abbildung 10: Layer-Liste

Indem Sie aus der Liste ein Element auswählen, legen Sie fest, welche Form das Element bekommt (Haltungen werden als Linien, Schächte, Becken etc. als Punktelemente dargestellt). Des Weiteren wird hier festgelegt, in welchem Editor die zugehörigen Daten gespeichert werden.

2.3.1       Hinzufügen von Knoten

Nutzen Sie das in Abbildung 9: Werkzeug zum Erzeugen eines Objekts dargestellte Werkzeug, um Knoten in der Karte zu platzieren. Hierfür klicken Sie überall dort, wo Sie die Knoten setzen möchten. Orientieren Sie sich für diese Übung an dem auf der nächsten Seit dargestellten Kanalnetz.

Sie haben nun Schächte als Knotentypen eingezeichnet. Wir wollen aber die beiden untersten Schächte in ein Becken und in einen Auslauf umändern.

Hierzu nutzen Sie das Werkzeug <Objekttyp ändern> (Abbildung 11: Werkzeug zum Ändern eines ObjekttypsAbbildung 11).

Abbildung 11: Werkzeug zum Ändern eines Objekttyps

Wählen Sie dann aus der Layerliste in der Bearbeitungs-Symbolleiste das Element, in das Sie den entsprechenden Knoten umändern möchten. Dann klicken Sie auf den zu ändernden Knoten. Ihre Karte sollte nun aussehen wie in Abbildung 12.

BeckenAuslaufimage023.jpgAbbildung 12: Karte mit fünf Schächten, einem Becken und einem Auslauf

2.3.2       Hinzufügen von Haltungen

Mit image016.jpg können Sie sowohl Knoten als auch Haltungen einfügen. Um eine Haltung einzufügen, wählen Sie zuerst den Layer „Haltungen“ aus der Liste in der Bearbeitungs-Symbolleiste. Klicken Sie auf den Knoten, an dem die Haltung beginnen soll. Dann ziehen Sie den Cursor zu dem Knoten, an dem die Haltung enden soll und machen hier einen Doppelklick.

Sie können das Zeichnen der Haltungen nicht durch einen einfachen Mausklick beenden, sondern über die ESC-Taste. Hierdurch kann eine Haltung, die über mehrere Knoten verläuft, weitergeführt werden. An jedem Knoten muss dann ein doppelter Mausklick gemacht werden, um die Haltung mit dem Knoten zu verbinden.

In dem vorliegenden Beispiel werden die Haltungen zwischen zwei Knoten als einfache Linie über die Doppelklick-Funktion definiert.

Wenn alle Knoten und Haltungen eingetragen sind, sollte Ihr Projekt ungefähr so aussehen (Abbildung 13):

image024.jpgAbbildung 13: Gezeichnetes Kanalnetz

2.4           Schritt 4: Attribute eingeben

Während Sie die Knoten und Haltungen grafisch eingegeben haben, hat MIKE URBAN gleichzeitig schon erste Daten erstellt. Um einen Überblick über diese Daten zu bekommen und um weitere Daten hinzuzufügen, öffnen Sie über <MOUSE> <Knoten> und <MOUSE> <Haltungen> die entsprechenden Editoren.

Der obere Teil in beiden Editoren trägt die Überschrift „Elementkennung und Lage im System“. Die Daten, die Sie hier sehen, hat MIKE URBAN auf Basis der Elemente erstellt, die Sie grafisch dargestellt haben. Sie beziehen sich bisher lediglich auf die geographische Lage der Knoten und Haltungen im System. Die ID kann geändert werden, wenn nötig können Sie eine Beschreibung hinzufügen.

Einige Attribute werden während der grafischen Eingabe automatisch mit Standardwerten versehen, während andere Attribute manuell eingegeben werden müssen.

Wichtige Daten für Schächte (Abbildung 14) sind z.B.:

•        Knotentyp (Schacht etc.) – der Knotentyp wird automatisch eingestellt

•        Durchmesser (1.0 m) – muss manuell eingegeben werden

•        Sohl-, Geländehöhe (die Werte sind in Abbildung 1 zu sehen)

•        Schachtabdeckung (Normal) – Normal ist standardmäßig vordefiniert

•        Auslaufverlust (MOUSE Classic (Engelund)) – ist standardmäßig gesetzt. Der Auslaufverlust wird angezeigt, wenn Sie auf den Q-H- und Verluste-Tab klicken.

 

image025.jpgimage026.jpgAbbildung 14: Der Knoteneditor

Geben Sie nun die benötigten Daten ein. Durch Linksklick auf eine Tabellenreihe wird das zugehörige Element in der Karte markiert. Die ausgewählte Tabellenreihe und das zugehörige Element werden in Türkis dargestellt. Durch einen Rechtsklick auf die Tabellenreihe definieren Sie welches Element Sie bearbeiten. Das Element, das Sie gerade bearbeiten, wird mit dem kleinen Pfeil vor der Tabellenspalte markiert.

Nach Eingabe der erforderlichen Daten sollte Ihre Tabelle so aussehen wie in Abbildung 15:

image027.jpgAbbildung 15: Knoteneditor mit eingetragenen Werten

Sie können Daten in den Menüs sowohl in den Formularen (dem oberen Teil des Editors) bearbeiten als auch in der Tabellenansicht unten. Innerhalb der Tabellenansicht besteht außerdem die Möglichkeit, Zeilen zu markieren. Diese Markierung wird direkt in die Kartendarstellung übertragen bzw. aus dieser übernommen.

Die kritische Höhe wurde für alle Elemente gleich der Geländehöhe gesetzt. Die kritische Höhe ist eine wichtige Bezugshöhe für Ergebnisse und sollte immer eingesetzt werden. So können Sie z.B. die Bezugshöhe auf die Geländeoberkante setzen und in den Ergebnissen einen Bezug zu dieser Höhe herstellen. Auf diese Weise können Sie leicht feststellen, an welcher Stelle diese Bezugshöhe überschritten wurde. Die kritische Höhe ist frei wählbar. Für diese Übung können Sie das Feld aber freilassen.

Zusätzlich zu den bereits eingegebenen Werten muss die Beckengeometrie definiert werden. Dies erfordert Eingaben zu Volumina in Abhängigkeit vom Wasserstand. In MIKE URBAN werden dazu die benetzten Querschnittsflächen und Oberflächen des Beckens für bestimmte Wasserstände eingegeben.

Wählen Sie zur Erstellung einer Beckengeometrie im Menü „Knoten“ das Becken aus und drücken Sie auf die Schaltfläche <Ändern> neben der Eingabe der Beckengeometrie (Abbildung 16). Alternativ können Sie die Beckengeometrie unter <MOUSE> <Wertetabellen> erstellen.

 image029.jpg

Abbildung 16: Aufrufen des Beckengeometrie-Editors über die “Ändern”-Schaltfläche

Der Dialog <Wertetabellen> öffnet sich. Drücken Sie die Schaltfläche <Neu>, geben Sie der Wertetabelle den Namen „Becken_01“ und wählen Sie als Typ <Beckengeometrie> aus. Drücken Sie für die Erstellung einer neuen Zeile in der Tabelle die Schaltfläche Abb11 und tragen Sie die in Abbildung 17 gezeigten Werte ein.

image031.jpgimage034.jpgAbbildung 17: Werte für die Beckengeometrie

Die Parameter in der Tabelle haben die folgende Bedeutung:

HGeodätischer Wasserstand über Bezugsnullpunkt

AcBenetzte Querschnittsfläche in Fließrichtung

AsBenetzte Oberfläche

Die erste Zeile beschreibt die Beckensohle für einen Wasserstand von 7.30m. Die Oberfläche der Beckensohle beträgt 8m², die benetzte Querschnittsfläche im leeren Becken ist Null.

Die zweite Zeile beschreibt die Zustände für einen Wasserstand von 9.30m, also einem Wasserstand im Becken von 2m (7.30m – 9.30m). Die Oberfläche beträgt weiterhin 8m², die benetzte Querschnittsfläche nun 4m².

Die dritte Zeile beschreibt die Zustände für den maximal möglichen Wasserstand im Becken, sie entspricht für einen Wasserstand von 11m einer Oberfläche von 8m² und einer maximalen benetzten Querschnittsfläche von 8m².

Für einen Wasserstand von 3.70m im Becken ergibt sich damit ein Volumen von 29.6m³ (unter <Grafik> einzusehen).

Im nächsten Schritt müssen Sie die Geometrie mit dem Becken verknüpfen. Klicken Sie hierzu im Knoten-Editor auf<…> neben dem Feld „Becken ID“. Folgendes Fenster öffnet sich (Abbildung 18):

 

Abbildung 18: Fenster zum verknüpfen der Beckengeometrie mit dem Knoteneditor

Wählen Sie hier das Becken_01 aus und drücken Sie anschließend auf <OK>. Das Feld „Becken ID“ im Knoten-Editor zeigt nun „Becken_01“ an. Sie können den Knoten-Editor nun schließen.

Für die Haltungen müssen nun folgende Angaben spezifiziert werden:

•        Geometrische Eigenschaften wie Typ (Kreisprofil) und Durchmesser (Abbildung 19)

•        Informationen zum Material (Concrete (Smooth)), Rauigkeitsbeiwerte (Manning explicit)

•        Alle von uns definierten Haltungen sind kreisförmig.

D = 0,6D = 0,3D = 0,3D = 0,3D = 0,5D = 0,25image047.jpgAbbildung 19: Karte mit den Durchmessern der Haltungen

Nutzen Sie hierzu den Haltungen-Editor (Abbildung 20).

image048.jpgAbbildung 20: Der Haltungen-Editor

Wenn Sie alle Werte eingegeben haben, klicken Sie im Haltungen-Editor auf <Befehle> und dann auf <Neuberechnen>. Die vorher grauen Feldern „Länge“, „Höhe oben“, „Höhe unten“ und „Gefälle“ werden nun mit Werten gefüllt. Diese „Systemvariablen” können durch die Eingabe von entsprechenden Werten in den danebenliegenden Feldern überschrieben werden. Das kann z.B. dann notwendig werden, wenn eine Haltung nicht sohlgleich anschließt.

In diesem Fall sind die Haltungsdurchmesser in Metern angegeben (Standard in MIKE URBAN). Um dies zu ändern, wechseln Sie in das Menü <Werkzeuge> <Einrichten> <Benutzereinheiten>, wählen Sie unter „Tabelle“ das Menü msm_Link und ändern Sie die Einheit in der Zeile „Diameter” in Millimeter (Abbildung 21). Aktivieren Sie das Kästchen <Neu berechnen>. Das Kästchen <Neu berechnen> passt alle Werte mit der geänderten Einheit an diese an. Im Fall „Diameter” werden also alle Werte mit dem Faktor 1000 multipliziert, wenn Sie von Meter auf Millimeter wechseln. Drücken Sie <OK>.

Abbildung_Abbildung 21: Ändern der Maßeinheiten

Der Haltungen-Editor zeigt Ihnen die neuberechneten Maßeinheiten für den Durchmesser an (Abbildung 22).

image051.jpgAbbildung 22: Haltungen-Editor mit neuberechneten Einheiten für den Durchmesser

Sie können jetzt den Haltungen-Editor schließen.

Klicken Sie anschließend auf <Bearbeiten> <Bearbeitung speichern>, um die an dem Modell vorgenommen Änderungen zu speichern (Abbildung 23).

Abbildung 23: Schaltfläche, um die Bearbeitung zu speichern

 

3               Festlegen des Einzugsgebiets und des hydrologischen Modells

Einzugsgebiete sind eine entscheidende Grundlage hydrologische Modelle jeder Art. In MIKE URBAN wird die geografische Ausdehnung eines Einzugsgebietes anhand des Polygonumfanges berechnet.

In der vorliegenden Übung wird das Einzugsgebiet in Teileinzugsgebiete unterteilt, um den dort entstehenden Oberflächenabfluss einzelnen Knoten im Netz zuordnen zu können.

3.1           Schritt 1: Abgrenzen des Einzugsgebiets

Um das Einzugsgebiet abzugrenzen, werden die Werkzeuge aus der Bearbeitungs-Symbolleiste benötigt (Abbildung 24).

Abbildung 24: Bearbeitungs-Symbolleiste

image054.jpgAktivieren Sie zuerst den Einzugsgebiets-Layer. Dann wählen Sie das „Objekt erzeugen“-Werkzeug, um ein Einzugsgebiet abzugrenzen. Hierzu klicken Sie in die Karte und zeichnen ein Polygon um die Konturen der gesamten Fläche, die Sie in das Einzugsgebiet miteinbeziehen wollen. Der Auslaufknoten sollte nicht innerhalb dieses Polygons liegen, da einem Auslauf kein Einzugsgebiet zugeordnet werden kann.

Das Einzugsgebiet sollte in etwa aussehen wie in Abbildung 25.

image055.jpgAbbildung 25: Kanalnetz mit Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet soll nun in kleinere Teileinzugsgebiete unterteilt werden. Diese Teileinzugsgebiete sollen in etwa der Netzwerkstruktur entsprechen.

Zur Unterteilung des Einzugsgebiets benötigen Sie das „Polygon teilen“-Werkzeug (Abbildung 26).

image056.jpgAbbildung 26: Das “Polygon teilen”-Werkzeug

Beginnen Sie mit dem Erstellen der Teileinzugsgebiete, indem Sie auf die Karte außerhalb des Einzugsgebiets klicken (Abbildung 27).

Abb_29Abbildung 27: Erstellen des ersten Teileinzugsgebiets

Der in Abbildung 28 dargestellte Dialog öffnet sich. Klicken Sie <OK>.

image058.jpgAbbildung 28: Bestätigen des Abgrenzens eines Teileinzugsgebiets

Wiederholen Sie diese Prozedur, bis Sie Ihr Einzugsgebiet in sechs Teileinzugsgebiete unterteilt haben. Für die übrigen Einzugsgebiete können Sie entweder außerhalb des Gesamteinzugsgebietes klicken oder innerhalb der schon erstellten Einzugsgebiete eine Trennungslinie beginnen oder enden lassen. Sowohl äußere als auch innere Begrenzungslinien einzelner Teileinzugsgebiete können als Trennlinie für den Beginn bzw. den Endpunkt dienen und Teileinzugsgebiete aufteilen.

In jedem Teileinzugsgebiet sollte ein Schacht, bzw. das Becken liegen (Abbildung 29).

 

image059.jpgAbbildung 29: Das in sechs Teileinzugsgebiete unterteilte Einzugsgebiet

3.2           Schritt 2: Verbinden der Teileinzugsgebiete mit dem Kanalnetz

In der vorliegenden Übung wird der berechnete Oberflächenabfluss als Eingangsinformation für das Kanalnetzmodell genutzt. Dazu müssen die Teileinzugsgebiete dem Kanalnetz räumlich zugeordnet werden.

Diese Verknüpfung kann „manuell” durch die Eingabe der Einzugsgebietsverknüpfungen geschehen (<MOUSE> <Einzugsgebiete & Einzugsgebietsparameter> <Einzugsgebietsverknüpfungen>).

Zusätzlich unterstützen einige grafische Werkzeuge diesen Prozess. Diese Werkzeuge finden Sie unter <MOUSE> <Einzugsgebietswerkzeuge>.

Eine eigene Symbolleiste mit allen relevanten Funktionen steht ebenfalls zur Verfügung (<Einzugsgebietswerkzeuge>) (Abbildung 30).

Abbildung 30: Symbolleiste “Einzugsgebietswerkzeuge”

Das Werkzeug „Gewähltes Einzugsgebiet mit Knoten verknüpfen” (das sechste von links) erlaubt die Verknüpfung von einem oder mehreren Teileinzugsgebieten mit einem Knoten. Dieses Werkzeug ist nur aktiv, wenn mindestens ein Teileinzugsgebiet markiert ist.

Markieren Sie das oberste Teileinzugsgebiet, indem Sie die Schaltfläche <Auswählen> drücken (Abbildung 31) und ein kleines Rechteck in dieses Einzugsgebiet ziehen (bei gedrückter linker Maustaste). Ziehen Sie das nicht über in dem Einzugsgebiet enthaltene Knoten oder Haltungen, da diese sonst auch markiert werden.

Abbildung 31: Schaltfläche zum Auswählen von Objekten

 

Das ausgewählte Teileinzugsgebiet wird nun Türkis eingefasst (Abbildung 32).

image062.jpgAbbildung 32: Das oberste Teileinzugsgebiet ist nun ausgewählt

Nach Auswahl des Einzugsgebietes aktivieren Sie die Schaltfläche <Gewähltes Einzugsgebiet mit Knoten verknüpfen> (Abbildung 33) zur Verknüpfung des Einzugsgebietes.

Abbildung 33: Werkzeug zum Verknüpfen des Einzugsgebiets mit Knoten

 

Sie werden nun aufgefordert, einen Knoten auszuwählen, an den das Einzugsgebiet angeschlossen werden soll. Wählen Sie nun durch einen Klick mit der linken Maustaste den obersten Knoten im obersten Einzugsgebiet aus und bestätigen Sie die Verknüpfung (Abbildung 34).

image064.jpgAbbildung 34: Dialog zur Bestätigung der Verknüpfung des Teileinzugsgebiets mit dem Knoten

 

Führen Sie die gleichen Schritte aus, bis alle Knoten mit den Teileinzugsgebieten, in denen sie liegen, verknüpft sind. Bitte beachten Sie, dass Sie, bevor Sie die Knoten verknüpfen können, jedes Mal das entsprechende Teileinzugsgebiet markieren müssen.

Die Verknüpfungen werden Ihnen über Linien angezeigt, die vom Knoten in das Teileinzugsgebiet laufen (Abbildung 35).

image065.jpgAbbildung 35: Knoten und Teileinzugsgebiete sind verknüpft

3.3           Schritt 3: Überprüfen und Nachbearbeiten der Teileinzugsgebiete

Der Einzugsgebietseditor (Abbildung 36), zu finden unter <MOUSE>, <Einzugsgebiete & Einzugsgebietsparameter>, <Einzugsgebiete>, wird primär für die Bearbeitung von Einzugsgebietsattributen genutzt. Es ist möglich, aber nicht erforderlich, Einzugsgebiete über den Editor einzugeben. Diese werden dann als quadratische Flächen angezeigt.

Wenn Sie die Einzugsgebiete grafisch eingegeben haben, können Sie anschließend über den Editor weitere Daten eingeben.

image066.jpgAbbildung 36: Der Einzugsgebietseditor

3.4           Schritt 4: Auswahl und Parametrisierung eines Niederschlags-Abfluss Modells

In MIKE URBAN kann der Nutzer ein Niederschlag-Abfluss-Modell in gewünschter Qualität und Genauigkeit erstellen und den berechneten Abfluss als Eingangsinformation für das Kanalnetzmodell nutzen.

ANMERKUNG:Niederschlag-Abflussberechnungen und deren nachfolgende Nutzung als Kanalnetz-Eingangsdaten sind zwei prinzipiell verschiedene Schritte im Modellierungsprozess.

Die Schritte für die Erstellung eines Niederschlag-Abfluss-Modells sind:

•        Definition der Teileinzugsgebiete in MIKE URBAN

•        Ermittlung der Verknüpfungen zwischen den oberirdischen Einzugsgebieten und dem Kanalnetz. Der Punkt, an dem der in einem Einzugsgebiet generierte Abfluss in das Kanalnetzmodell gelangt, muss bekannt sein. Werden Kanalnetz und Teileinzugsgebiete nicht miteinander verknüpft, können die berechneten Werte nicht zugeordnet werden.

•        Vorgabe der hydrologischen Modellparameter

•        Definition des Niederschlagsereignisses als Randbedingung

•        Abflussberechnung

Die Teileinzugsgebiete haben wir bereits definiert und mit dem Kanalnetz verknüpft. Für die weiteren Schritte muss definiert werden, welches hydrologische Modell genutzt werden soll. Des Weiteren muss der Niederschlag dem Modell zugewiesen werden.

Hydrologische Modelle für urbane Einzugsgebiete bestehen aus zwei bestimmten Modellklassen:

•        Oberflächenabflussmodelle: Dies sind die Standardmodelle im urbanen Bereich. Die gemeinsame Charakteristik ist die ausschließliche Berechnung des Oberflächenabflusses.

•        Kontinuierliche hydrologische Modelle: Diese Modelle behandeln die gesamte Regenmenge ohne Vereinfachungen über mehr oder weniger komplexe Modelle. Als Ergebnis erhält man sowohl Oberflächenabfluss- als auch Zwischenabflusskomponenten.

MIKE URBAN beinhaltet eine Reihe von Oberflächenabflussmodellen und kontinuierlichen hydrologischen Modellen.

In dieser Übung werden wir die Zeit-Flächen-Methode (Modell A) nutzen. Die Auswahl des Modells erfolgt über den Einzugsgebietsdialog (<MOUSE> <Einzugsgebiete & Hydrologie> <Einzugsgebiete>).

image067.jpg 

In der Tabelle im Editor „Zeit-Flächen-Diagramm (A)“ bestehen nun bereits Dateneinträge für das Abflussmodell A. Für jeden Datensatz ist ein Eintrag erstellt worden. Alle Einzugsgebiete, die bisher erstellt wurden und im Folgenden erstellt werden, bekommen automatisch einen Eintrag in der Abflussmodelltabelle. Dies ist bei allen MIKE URBAN-Werkzeugen so.

Wenn Einzugsgebietspolygonen aus externen Datenquellen importiert werden, muss der Nutzer die Datensätze selber eintragen, entweder automatisch (über <Befehle> <Modelleinträge erstellen> im „Zeit-Flächen-Diagramm (A)“-Editor) oder manuell. Das System passt automatisch auf, dass jedem Einzugsgebiet ein Dateneintrag zugewiesen wird.

Über die Registerkarte „Hydrologie – MOUSE“ können Sie das hydrologische Modell auswählen (für unsere Übung Modell A (MOUSE Zeitflächendiagramm (A)) (Abbildung 37). Hier können Sie auch den Versiegelungsgrad (in %) und den Parametersatz für jedes Einzugsgebiet einzeln definieren.

image068.jpg 

Abbildung 37: Auswahl des hydrologischen Modells

Die fehlenden vom Nutzer einzutragenden Parameter sind:

Undurchlässigkeit – der Prozentsatz versiegelter Flächen wird hier eingetragen. Setzen Sie diesen einheitlich für alle Einzugsgebiete auf 54%.

Parametersatz – der Name des Parametersatzes wird hier eingegeben. Klicken Sie hierzu auf die Schaltfläche <…> in der Reihe „Parametersatz:“. Es öffnet sich das Fenster „Parametersatz ID für Modell A auswählen“. Markieren Sie „Default“, klicken Sie dann auf <OK>. Indem Sie den Parametersatz mit den Einzugsgebieten verknüpfen, weisen Sie der Fläche die Hydrologie zu (Abbildung 38).

image069.jpg image070.jpg

Abbildung 38: Festlegen von Undurchlässigkeit und Parametersatz

Der standardmäßig vorgegebene Parametersatz – Default – ist für das Zeit-Flächen-Modell gesetzt und wird zunächst nicht verändert. Der Parametersatz kann über <MOUSE> <Hydrologische Parametersätze> <Parameter Zeit-Flächen-Diagramm> oder im Menü Einzugsgebietseditor unter der Registerkarte <Hydrologie - MOUSE> mit der Schaltfläche <Edit> eingesehen werden. Die detaillierte Betrachtung der Hydrologie ist Bestandteil einer anderen Übung.

Die für das Modell spezifizierten Zeit-Flächen-Kurven können unter <MOUSE> <Wertetabellen> eingesehen werden (Abbildung 39).

 

image071.jpgAbbildung 39: Der Wertetabellen-Editor

4               Verknüpfen der Randbedingungen

Bevor Sie das Modell starten, müssen Randbedingungen festgelegt werden.

Eine Randbedingung wird definiert durch Ihren Typ und Ihre Verknüpfung mit dem Modell. MOUSE unterscheidet zwischen drei Gruppen von Randbedingungen:

•        Einzugsgebietsbelastungen und meteorologische Randbedingungen

•        Knotenzuläufe

•        Externe Wasserstände

In dieser Übung werden wir nur eine Randbedingung festlegen: Niederschlag (= Einzugsgebietsbelastung).

4.1           Hinzufügen der Randbedingung Niederschlag

Wählen Sie das Menü <MOUSE> <Randbedingungen> <Gebietslast> und starten Sie eine Bearbeitungssitzung (Abbildung 40).

•        Wählen Sie <Neu>. Geben Sie einen Namen oder eine ID ein (z.B. „Regen“)

•        Wählen Sie den „Typ“ der Randbedingung (Niederschlag)

•        Wählen Sie bei “Anwenden auf” die Option “Alle” aus, damit der Niederschlag für das ganze Gebiet angenommen wird

•        Stellen Sie sicher, dass das Häkchen vor „Anwenden“ gesetzt ist.

image072.jpgAbbildung 40: Hinzufügen des Niederschlags zum Gebiet

Nach der Definition der Randbedingung wechseln Sie über Drücken der Schaltfläche <Details> in den Editor <Details der Randbedingungen> (Abbildung 41). Sie erreichen diesen Editor auch über <MOUSE> <Randbedingungen> <Details der Randbedingungen>. Dort können alle Details der Randbedingungen wie zeitliche Variabilität, Niederschlagsmenge etc. definiert werden

Fügen Sie ein neues Element hinzu (<Neu>)und benennen Sie es unter „Beschreibung“ als „Regen“

image073.jpgAbbildung 41: Editor zum Festlegen der Details der Randbedingungen

Der Skalierfaktor wird zu 1 gesetzt (Standard).

Unter „Zusammenfassung“ können Sie festlegen, unter welchem Typ die Randbedingung in der Zusammenfassung einer Simulation auftauchen soll. Handelt es sich um Niederschlag, dann setzen Sie „Regenabfluss“ ein, handelt es sich um Trockenwetterabfluss, dann setzen Sie „TW-Abfluss“.

Die zeitliche Variabilität des Niederschlags kann z.B. über eine Zeitreihendatei berücksichtigt werden. Im „Zeitlichen Verlauf“ einer Randbedingung können Sie wählen zwischen

•        Konstanter Randbedingung

•        Tages-, Monats- oder Jahresganglinien

•        Zeitreihen

Wählen Sie „Zeitserie/Ergebnisdatei“ aus und wählen Sie unter „Zeitserien“ das Format DFS0. Wählen Sie anschließend unter „Verzeichnis“ die Niederschlagsdatei „Regen.dfs0“ (rain.dfs0) im Verzeichnis des Übungsbeispiels aus.

Ihr Editor sollte nun folgende Einträge haben (Abbildung 42):

image074.jpgAbbildung 42: Alle Details der Randbedingungen sind festgelegt

Um die eine Zeitserien-Statistik zu erhalten, klicken Sie auf <Bearbeiten> <Zeitserien>. In dem sich öffnenden Fenster klicken Sie <Datei> <Öffnen>. In dem nun folgenden Auswahlmenü wählen Sie als zu importierende Zeitserie „dfs Timeseries Bridge“ (Abbildung 43).

Abbildung 43: dfs Timeseries Bridge soll importiert werden

Klicken Sie anschließend die Datei rain.dfs0 an und drücken Sie dann auf <OK>. Sie erhalten die in Abbildung 44 dargestellte Zeitserie.

image076.jpgAbbildung 44: Die importierte Zeitserie stellt die Niederschlagsintensität dar

Hiermit ist die Definition der Randbedingung „Niederschlag“ abgeschlossen.

5               Durchführung der Simulation

Nach der Erstellung von Einzugsgebieten, deren Verknüpfung mit dem Kanalnetz und der Definition der Randbedingungen wird im nächsten Schritt die Abflusssimulation gestartet.

Die Simulation des Oberflächenabflusses und die Simulation der Hydrodynamik des Kanalnetzes sind zwei unterschiedliche Schritte im Simulationsprozess.

In Schritt 1 wird das Niederschlag-Abfluss-Modell gestartet.

In Schritt 2 müssen die Ergebnisse der Niederschlag-Abfluss-Simulation als Randbedingung in das Kanalnetzmodell eingegeben werden, bevor die hydrodynamische Kanalnetzsimulation gestartet werden kann.

Die MOUSE Simulationen werden gestartet über <Simulation> <MOUSE Berechnung starten…>.

Der Editor ist in vier Register unterteilt:

•        Allgemein

•        Oberflächenabfluss

•        Abflusstransport

•        Zusammenfassung

Die Felder „Simulations ID” und „Szenario ID” finden sich in allen vier Registern als allgemeine Referenz.

Nach dem Öffnen des Editors fügen Sie eine neue Simulation (<Neu>) hinzu. Gehen Sie dann im nächsten Schritt über zu der Vorgabe der wichtigen Simulationsparameter.

In der Tabelle „Allgemein“ legen Sie fest (Abbildung 45):

•        Den Namen der Simulation (Simulations ID: „Simulation1_Abfluss“)

•        Den Zeitraum für die Simulation unter „Simulationsdauer“ – klicken Sie hier auf „Max. Dauer”. Damit setzen Sie als Simulationszeitraum den Zeitraum fest, der in der Zeitseriendatei Regen.dfs0 vorgegeben ist.

•        Den „Simulationstyp“ (Abflusstransport oder Oberflächenabfluss). Sie wählen hier „Oberflächenabfluss (OA)

image077.jpgAbbildung 45: Festlegen von Simulationszeit und –typ der Niederschlags-Abfluss-Simulation, MOUSE

 

image078.jpgAbbildung 46: Festlegen von Simulationszeit und –typ der Niederschlags-Abfluss-Simulation, MIKE 1D

5.1           Hydrologische Simulation des Oberflächenabflusses

Im nächsten Schritt spezifizieren Sie unter der Registerkarte „Oberflächenabfluss“ folgende Parameter (Abbildung 47):

•        Modell-Typ (ZF-Diagramm (A), für das Zeit-Flächen-Diagramm Modell A)

•        Zeitschritt für die Simulation (60 Sekunden)

image079.jpgAbbildung 47: Festlegen von Modelltyp und Zeitschritt

Gehen Sie anschließend zurück auf die Registerkarte „Allgemein“. Beenden Sie die Bearbeitungssitzung (Änderungen speichern!) und drücken Sie auf die Schaltfläche <START>. Das System führt den Datenexport zur MOUSE Berechnung bzw. zur MIKE 1D Berechnung durch.

image080.jpgAbbildung 48: Berechnen der Abflussdaten

Wenn der Export beendet ist kann es sein, dass das System Warnmeldungen anzeigt. Diese können Sie sich ansehen und, wenn erforderlich, Änderungen vornehmen. Wenn das System Fehler in den Modelldaten findet oder nötige Verknüpfungen zwischen den einzelnen Tabellen nicht hergestellt sind, gibt MIKE URBAN Fehlermeldungen aus. Diese müssen sorgfältig gelesen und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, bevor ein erneuter Versuch des Simulationsstarts erfolgt.

Während jeder Simulation wird eine Zusammenfassung mit wichtigen Informationen ausgegeben. Sie können sich diese Zusammenfassung sofort ansehen (Abbildung 49 und Abbildung 50). Für den späteren Gebrauch wird sie im Projektverzeichnis im HTML-Format abgelegt.

image081.jpgAbbildung 49: Die Zusammenfassung der Simulation mit MOUSE kann sofort eingesehen werden

 

image082.jpgAbbildung 50: Die Zusammenfassung der Simulation mit MIKE 1D kann sofort eingesehen werden

Für MOUSE wird die Ergebnisdatei der Abflusssimulation als CRF-Datei (Catchment result file) gespeichert. Wenn die Simulation beendet ist, wird die Ergebnisdatei automatisch in Ihrem Projektordner abgelegt und kann dann für die Ergebnispräsentation genutzt werden.

Für MIKE 1D wird die Ergebnisdatei der Abflusssimulation als .res1d (Runoff File) gespeichert.

5.2           Hydrodynamische Simulation des Abflusstransportes

Starten Sie erneut den Editiermodus. Erstellen Sie eine neue Simulation unter <Simulation> <MOUSE-Berechnung starten>. Geben Sie dieser den Namen „Simulation_2_Oberflächenabfluss“ und wählen Sie unter der Registerkarte „Allgemein“ die Einstellung „Abflusstransport” aus.

Legen Sie dann unter der Registerkarte „Abflusstransport“ die folgenden Parameter fest (Abbildung 51):

•        Den Simulationsmodus („Normal”)

•        Unter „Oberflächenabfluss(„Network load input“) aktivieren Sie das Kästchen <Verwenden> und wählen unter „Datei

o   für MOUSE: die CRF Datei „Simulation1_AbflussBasis.CRF“

o   für MIKE 1D: die res1d – Datei „Simulation_1_AbflussBasinRR aus.

•        Unter „Ergebnisse“ wählen Sie „Standard“ und „Überschreiben“ aus.

image083.jpgAbbildung 51: Registerkarte Abflusstransport mit den einzutragenden Parametern

Unter der Registerkarte „Zusammenfassung“ legen Sie fest, welche Ergebnisse in der Zusammenfassung der Kanalnetzsimulation angezeigt werden sollen. Wählen Sie alle Elemente aus, um einen umfassenden Überblick über die Ergebnisse zu bekommen (Abbildung 52).

image084.jpgAbbildung 52:Registerkarte „Zusammenfassung“. Alle Parameter sind ausgewählt.

Wechseln Sie zur Registerkarte „Allgemein“ und wählen Sie den Zeitraum für die Berechnung aus. Wählen Sie den gleichen Zeitraum wie für die Oberflächenabflusssimulation aus.

Speichern Sie Ihre Änderungen und starten Sie nun in der Tabelle Allgemein die Simulation für den Abflusstransport über die Schaltfläche <START>. Durch die Abflusssimulation wird eine PRF-Ergebnisdatei (Pipeflow result file) erstellt.

6               Ergebnisdarstellung

MIKE URBAN bietet verschiedene Möglichkeiten, um Ergebnisse darzustellen:

•        Nutzen von Zeitserien

•        Darstellen verschiedener Profile

•        Erstellen von Grundrissanimationen

•        Ergebnisvergleich

•        Erstellen thematischer Karten und statistischer Analysen.

Über <Ergebnisse> <Ergebnisse laden> <MOUSE Ergebnisse (oder MIKE 1D Ergebnisse)> können Sie wählen, welche Ergebnisse Sie laden möchten (Abbildung 53).

image085.jpg 

Abbildung 53: Wählen der darzustellenden Ergebnisse

 

 

6.1           Schritt 1: Ergebnisse laden

Nach erfolgreicher Simulation werden die Ergebnisdateien automatisch in den Zwischenspeicher für die Ergebnisdarstellung geladen.

Im Menüpunkt <Ergebnisse> <Ergebnisse laden> <MOUSE (MIKE1D) Ergebnisse> kann festgelegt werden, welche Ergebnisdateien in MIKE URBAN geladen werden sollen. Die berechneten Ergebnisse können aus dem festgelegten Arbeitsverzeichnis – in dem sich die .mdb befindet – ausgewählt werden. Alle geladenen Ergebnisse werden im Ergebnismanager (<Ergebnisse> <Ergebnismanager>) aufgelistet (siehe Abbildung 54) und können hier auch wieder entfernt werden.

image086.jpgAbbildung 54: Ergebnismanager

Unter <Werkzeuge> <Einrichten> <Allgemeine Einstellungen> kann festgelegt werden ob die Ergebnisse nach der Berechnung automatisch geladen werden sollen. Wenn das Häckchen gesetzt ist wie in Abbildung 55 scheinen die Ergebnisse automatisch im Ergebnismanager auf, ohne sie nochmal extra laden zu müssen.

 

image087.jpgAbbildung 55: Allgemeine Einstellungen, Ergebnisse laden

 

Die folgenden Unterkapitel zeigen einige Möglichkeiten zur Ergebnisdarstellung. Weitere Informationen dazu finden sich im MIKE URBAN Model Manager Handbuch.

6.2           Schritt 2: Darstellung von Zeitserienergebnissen

Öffnen Sie über <Ergebnisse> <Zeitserie öffnen> die Ergebnisauswahl. Hier können Sie eine Ergebnisdatei und einen Datentyp auswählen.

image088.jpgAbbildung 56: Ergebnisauswahl

 

Wenn Sie wie in Abbildung 56 “Liste” anhaken, öffnet sich eine Liste mit allen möglichen Elementen zum ausgewählten Datentyp. Wie Abbildung 56 zeigt, kann man beispielsweise alle Knoten auswählen, für die man die Zeitserie der Wasserhöhe sehen möchten.

 image089.jpg

Abbildung 57: Zeitseriensymbol

 

Wenn Sie “OK” klicken, ändert sich das Cursorsymbol und beinhaltet nun ein Zeitseriensymbol (Abbildung 57). Abhängig von Ihrer Ergebnisauswahl können Sie nun mit dem Cursor einen Knoten, Leitung, etc. auswählen und gewünschte Zeitserien (darstellen lassen. Das Cursorsymbol verändert die Farbe, wenn es sich einem Element annähert, welches den ausgewählten Ergebnistyp entspricht.

image090.jpgAbbildung 58: Zeitserie

6.3           Schritt 3: Längsschnitt und Animation

Der Längsschnitt zeigt in den Grundeinstellungen nur die Netzgeometrie an. Er kann im Nachhinein aber konfiguriert werden, so dass gewünschte Ergebnisse zusätzlich dargestellt werden. Der Längsschnitt wird zwischen zwei Stützpunkten gezeichnet, die im Vorhinein festgelegt werden müssen.

image091.jpgAbbildung 59: Längsschnitt Symbolleiste

Über die Längsschnitt Symbolleiste (Abbildung 59) können Stützpunkte (=Fähnchen) erstellt und gelöscht werden. Wenn Sie auf das Fähnchen in der Symbolleiste klicken, ändert sich auch der Cursor auf dieses Symbol. Klicken Sie nun auf den gewünschten Startpunkt Ihres Längsschnitts, um hier einen Stützpunkt zu setzen. Anschließend klicken Sie auf den Endpunkt des Längsschnitts. Eventuell müssen Sie – wie in Abbildung 60 – auch dazwischen Stützpunkte setzen, um Ihren gewünschten Pfad eindeutig festlegen zu können.

 

image092.jpgAbbildung 60: Längsschnitt, gesetzte Stützpunkte

Klicken Sie nun auf image093.jpg um den Längsschnitt zu erstellen.

 

image094.jpgAbbildung 61: Längsschnitt Darstellung

Der Längsschnitt wird mit Grundeinstellungen angezeigt, ähnlich zu Abbildung 61. In MOUSE beispielsweise ist die Wasserhöhe automatisch mit dargestellt. Falls Sie zusätzliche Ergebnisse sehen möchten bzw. den Längsschnitt bearbeiten möchten, können Sie mit der rechten Maustaste das Kontextmenü und <Eigenschaften> öffnen. (Abbildung 62)

image095.jpgAbbildung 62: Längsschnitt, Eigenschaften

Sie haben außerdem die Option den Längsschnitt zu animieren. Falls Sie eine Animation durchführen, findet sich der tatsächliche Zeitpunkt der Modellierung in der unteren rechten Ecke des Längsschnitts.

image096.jpgAbbildung 63: Längsschnitt, animiert

6.4           Schritt 4: Ergebnislayer hinzufügen

Unter <Ergebnisse> <Ergebnislayer hinzufügen> können weitere Ergebnislayer eingefügt werden (Abbildung 64).

 

 

image097.jpgAbbildung 64: Ergebnisauswahl

 

image098.jpgAbbildung 65: Ergebnislayer, bearbeitet

Mit Rechtsklick auf den Ergebnislayer, können die Eigenschaften bearbeitet werden um beispielsweise Fließpfeile oder ähnliches zu erstellen (Abbildung 65). Darüber hinaus können die Ergebnisse in der Karte animiert werden.

6.5           Schritt 5: Statistiklayer

Die Ergebnisstatistik (<Ergebnisse> <Ergebnis- Statistik >) ermöglicht, einfache Ergebnisstatistik – wie beispielsweise Minima, Maxima oder akkumulierte Werte – zu erstellen. (Abbildung 66)

image099.jpgAbbildung 66: Ergebnisstatistik

Die berechneten statistischen Werte, werden in der Datenbank gespeichert und können über den Statistik Layer (<Ergebnisse> <Statistiklayer hinzufügen >) mit passender Formatierung dargestellt und hinzugefügt werden. (Abbildung 67)

 

image100.jpgAbbildung 67: Statistiklayer

 

 

 


 

7               Abbildungsverzeichnis

 

 

Abbildung 1: Karte mit Datenangaben zum Kanalnetz._Toc5281668774

Abbildung 2: Die Eingabemaske zum Erstellen eines neuen Projekts._Toc5281668785

Abbildung 3: Dialogfenster zum Auswählen, Importieren oder zur Neuanlage eines Koordinatensystems _Toc5281668796

Abbildung 4: Fenster zum Importieren eines Koordinatensystems._Toc5281668806

Abbildung 5: Einfügen von Layern über das Inhaltsverzeichnis._Toc5281668818

Abbildung 6: MIKE URBAN Benutzeroberfläche mit Hintergrundkarte._Toc5281668828

Abbildung 7: Bearbeitungs-Symbolleiste._Toc5281668839

Abbildung 8: Schaltfläche zum Starten der Bearbeitung._Toc5281668849

Abbildung 9: Werkzeug zum Erzeugen eines Objekts._Toc5281668859

Abbildung 10: Layer-Liste._Toc5281668869

Abbildung 11: Werkzeug zum Ändern eines Objekttyps._Toc52816688710

Abbildung 12: Karte mit fünf Schächten, einem Becken und einem Auslauf 10

Abbildung 13: Gezeichnetes Kanalnetz._Toc52816688911

Abbildung 14: Der Knoteneditor 13

Abbildung 15: Knoteneditor mit eingetragenen Werten._Toc52816689114

Abbildung 16: Aufrufen des Beckengeometrie-Editors über die “Ändern”-Schaltfläche._Toc52816689215

Abbildung 17: Werte für die Beckengeometrie._Toc52816689316

Abbildung 18: Fenster zum verknüpfen der Beckengeometrie mit dem Knoteneditor 17

Abbildung 19: Karte mit den Durchmessern der Haltungen._Toc52816689518

Abbildung 20: Der Haltungen-Editor 18

Abbildung 21: Ändern der Maßeinheiten._Toc52816689719

Abbildung 22: Haltungen-Editor mit neuberechneten Einheiten für den Durchmesser 20

Abbildung 23: Schaltfläche, um die Bearbeitung zu speichern._Toc52816689920

Abbildung 24: Bearbeitungs-Symbolleiste._Toc52816690021

Abbildung 25: Kanalnetz mit Einzugsgebiet 22

Abbildung 26: Das “Polygon teilen”-Werkzeug._Toc52816690222

Abbildung 27: Erstellen des ersten Teileinzugsgebiets._Toc52816690322

Abbildung 28: Bestätigen des Abgrenzens eines Teileinzugsgebiets._Toc52816690423

Abbildung 29: Das in sechs Teileinzugsgebiete unterteilte Einzugsgebiet 23

Abbildung 30: Symbolleiste “Einzugsgebietswerkzeuge” 24

Abbildung 31: Schaltfläche zum Auswählen von Objekten._Toc52816690724

Abbildung 32: Das oberste Teileinzugsgebiet ist nun ausgewählt 25

Abbildung 33: Werkzeug zum Verknüpfen des Einzugsgebiets mit Knoten._Toc52816690925

Abbildung 34: Dialog zur Bestätigung der Verknüpfung des Teileinzugsgebiets mit dem Knoten._Toc52816691026

Abbildung 35: Knoten und Teileinzugsgebiete sind verknüpft 26

Abbildung 36: Der Einzugsgebietseditor 27

Abbildung 37: Auswahl des hydrologischen Modells._Toc52816691329

Abbildung 38: Festlegen von Undurchlässigkeit und Parametersatz._Toc52816691430

Abbildung 39: Der Wertetabellen-Editor 31

Abbildung 40: Hinzufügen des Niederschlags zum Gebiet 32

Abbildung 41: Editor zum Festlegen der Details der Randbedingungen._Toc52816691733

Abbildung 42: Alle Details der Randbedingungen sind festgelegt 34

Abbildung 43: dfs Timeseries Bridge soll importiert werden._Toc52816691934

Abbildung 44: Die importierte Zeitserie stellt die Niederschlagsintensität dar 35

Abbildung 45: Festlegen von Simulationszeit und –typ der Niederschlags-Abfluss-Simulation, MOUSE  _Toc52816692137

Abbildung 46: Festlegen von Simulationszeit und –typ der Niederschlags-Abfluss-Simulation, MIKE 1D  _Toc52816692237

Abbildung 47: Festlegen von Modelltyp und Zeitschritt 38

Abbildung 48: Berechnen der Abflussdaten._Toc52816692438

Abbildung 49: Die Zusammenfassung der Simulation mit MOUSE kann sofort eingesehen werden._Toc52816692539

Abbildung 50: Die Zusammenfassung der Simulation mit MIKE 1D kann sofort eingesehen werden._Toc52816692639

Abbildung 51: Registerkarte Abflusstransport mit den einzutragenden Parametern._Toc52816692740

Abbildung 52:Registerkarte „Zusammenfassung“. Alle Parameter sind ausgewählt. 41

Abbildung 53: Wählen der darzustellenden Ergebnisse._Toc52816692942

Abbildung 54: Ergebnismanager 43

Abbildung 55: Allgemeine Einstellungen, Ergebnisse laden._Toc52816693143

Abbildung 56: Ergebnisauswahl 44

Abbildung 57: Zeitseriensymbol 44

Abbildung 58: Zeitserie._Toc52816693445

Abbildung 59: Längsschnitt Symbolleiste._Toc52816693545

Abbildung 60: Längsschnitt, gesetzte Stützpunkte._Toc52816693646

Abbildung 61: Längsschnitt Darstellung._Toc52816693746

Abbildung 62: Längsschnitt, Eigenschaften._Toc52816693847

Abbildung 63: Längsschnitt, animiert 47

Abbildung 64: Ergebnisauswahl 48

Abbildung 65: Ergebnislayer, bearbeitet 48

Abbildung 66: Ergebnisstatistik._Toc52816694249

Abbildung 67: Statistiklayer 49

 

mikeplus/anleitungen/schnelleinstieg_cs.1562919201.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/12 10:13 von katharina