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mikeplus:dialog:cs_knoten

Knoten

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Menüpunkt: Konfiguration > Netz > Knoten
Handbuch: Collection System User Guide, section 3.3: Nodes and Structures

Die Elemente sind zu finden in der Tabelle msm_Node.

Einleitung

MIKE+ unterscheidet 5 Typen von Knoten (nodes): runde Schächte (manhole), Becken (basin), Sickerschächte (soakaway), Zwischenknoten (junctions) und Auslässe (outlet). Je nach ausgewähltem Knotentyp können Sie verschiedene Eigenschaften vergeben.

Das Dialogfeld setzt sich aus folgenden Bereichen zusammen:

Identifizierung

Feld Erklärung
ID(MUID) eindeutige ID; Eingabe zwingend erforderlich.
XX-Koordinate des Knotens
YY-Koordinate des Knotens

Zu den Standard-Werkzeugen in den Dialogfeldern finden Sie hier eine Erklärung.

Register Geometrie

Feld Erklärung
Knotentyp
(TypeNo)
Mit dem Knoten-Editor können fünf verschiedene Knotentypen verwaltet werden.
1 - Schacht (Standardwert)
2 - Becken
3 - Auslauf
4 - Zwischenknoten
5 - Sickerschacht
Je nach getroffener Wahl ändert sich die Eingabemöglichkeit in den anderen Dialogen.
Durchmesser
(Diameter)
Durchmesser des Schachtes, nur aktiv bei Knotentyp 1.
Beckengeometrie nur aktiv für den Knotentyp 2 und 5
Geländehöhe
(GroundLevel)
Absolute Höhe des Geländes. Entspricht der Deckelhöhe.
Sohlhöhe
(InvertLevel)
Absolute Höhe der Schachtsohle, aktiv bei Knotentyp 1, 2 und 3.

Der Zwischenknoten hat im Gegensatz zum Schacht kein Volumen, man kann keine lokalen Verluste definieren, und es kann kein Wasser über Gelände austreten. Der Zwischenknoten kann beispielsweise verwendet werden, um den Höhenverlauf einer Dükerleitung abzubilden.

Register Abdeckung

Spezielle Abdeckung (CoverTypeNo)Folgende Abdeckungen sind möglich:
1 - Druckdicht: der Deckel des Schachtes ist druckdicht verschlossen. Dadurch kann an dieser Stelle kein Wasser verloren gehen.
2 - Überlaufend: Wasser, das die Geländeoberkante erreicht, fließt frei ab. Es kommt hier zu keiner Rückführung des Wassers, sobald der Wasserspiegel im Schacht zu sinken beginnt.
Überlaufdruck
(Bufferpressure)
Druck über Geländehöhe der für Überläufe aus dem Schacht notwendig ist, nur aktiv für den Typ "Überlaufend".
Überlaufkoeffizient
(SpillCoef)
Steuert die Überlaufkapazität, nur aktiv für den Typ "Überlaufend".

Fiktives Becken über dem Schacht

(siehe auch MIKE 1D reference manual, chapter A.4.1)

Sofern ein Schacht weder druckdicht noch überlaufend ist, wird automatisch ein fiktives Becken angesetzt, welches dafür sorgt, dass an die Oberfläche austretendes Wasser wieder in den gleichen Schacht zurückfließen muss. Durch die Größe des fiktiven Beckens steigt der Wasserspiegel an der Oberfläche weniger rasch an, als im Schacht.

Das fiktive Becken hat eine Fläche, die 1000 Mal so groß ist, wie die Fläche des Schachtes. Bei einem Schachtdurchmesser von 1 m entspricht die Beckenfläche daher ca. 785 m², bzw. einem Beckendurchmesser von ca. 32 m.

Der Flächenunterschied zwischen dem Schacht und dem fiktiven Becken tritt nicht abrupt ein. Vielmehr wird bereits 0,25 m unter Gelände begonnen, zusätzliche Fläche zu aktivieren, gemäß folgender Formel:

AB = AS * e ^ (7 * (HÜ + 0.25))

AB…Fläche des fiktiven Beckens
AS…Fläche des Schachtes
HÜ…Überstauhöhe = Wasserspiegel - Geländehöhe

Die Flächenzunahme erstreckt sich über eine Höhe von 0,25 m unter Gelände (HÜ = -0,25) bis ca. 0,75 m über Gelände.

In der CS-Engine-Konfiguration kann angepasst werden, ab welcher Tiefe unter Gelände die Flächenerweiterung beginnt (RESERVOIRHEIGHT=0.25) und wie groß des fiktive Becken werden darf (RESERVOIRWIDTHFACTOR=1000.0) – in der Praxis wird man von einer Anpassung kaum Gebrauch machen.

Register Durchflussregulierung

Schluckvermögen
(MaxInlet)
Übersteigt der Zufluss aus einem Einzugsgebiet den als Schluckvermögen angegebenen Wert, wird der Überschuss zwischengespeichert und erst bei freier Kapazität eingeleitet.
Q-H Beziehung
(OutletQHID)
Verweis auf eine Wertetabelle mit einer Wasserstands-Abfluss-Beziehung; unterschiedliche Funktion im Schacht und im Auslauf, siehe Technische Details.

Q-H-Beziehung in einem Auslauf

Um das Wasser aus dem Kanalnetzmodell hinausfließen zu lassen, setzt man einen Auslauf. Der Auslauf wird normalerweise als freier Auslauf behandelt, das heißt, die Wassertiefe entspricht der Normalabflusstiefe oder der kritischen Wassertiefe, je nachdem welche kleiner ist.1)

Ist ein Auslaufwasserspiegel als Randbedingung gesetzt, und er liegt höher als bei einem freien Auslauf, so gilt der Auslaufwasserspiegel. Dies führt zu einem Rückstau, oder – bei entsprechend hohem Außenwasserspiegel – fließt sogar Wasser ins Kanalnetz hinein.2) Auch bei einer Kopplung mit einem Fließgewässer in 1D oder in 2D kann Wasser in beide Richtungen fließen.

Ist am Auslauf die Beziehung zwischen Abfluss und Wassertiefe bekannt, beispielsweise an einem Messpegel, so kann man alternativ zur Randbedingung eine Q-H-Beziehung im Auslauf definieren3). Die Q-H-Beziehung ist ebenfalls nur solange in Kraft, als sie höher liegt als der freie Auslauf; man kann also durch eine Q-H-Beziehung nicht die physikalischen Gegebenheiten unterbieten.

Register Verluste

Register Druckknoten

Ist eine Haltung als Druckleitung definiert, muss der letzte Knoten ein Entspannungspunkt sein.

Register Sickerschacht

Das Register "Sickerschacht" ist nur aktiv, wenn im Register "Geometrie" der Knotentyp "Sickerschacht" eingestellt ist. Im Register "Geometrie" sind die Abmessungen eines Sickerschachts – wie beim Becken – über eine Wertetabelle festzulegen.

Feld Erklärung
Versickerungsmethode
(InfiltrationNo)
1 - keine Versickerung
2 - unabhängig von Wassertiefe
3 - abhängig von Wassertiefe
konstante Versickerungsrate
(InfConstValue)
wenn InfiltrationNo = 2: Leitfähigkeit des gesättigten Untergrunds an der Grundfläche
Porosität
(PorosityFill)
mittlerer Porenanteil (Werte zwischen 0 und 1) des Füllmaterials; verschiedene Schichten mit unterschiedlichen Eigenschaften können im Sickerschacht nicht modelliert werden.
Anfangswasserstand
(InitialWL)
Anfangswasserspiegel als absolute Höhe (nicht Wassertiefe!), ein Wert unterhalb der Schachtsohle, beispielsweise 0 m, wird als trockener Sickerschacht interpretiert FIXME Stimmt das?
Kfs, Seite
(KfsSide)
wenn InfiltrationNo = 3: Leitfähigkeit des gesättigten Untergrunds an den Seitenflächen; je größer die Wassertiefe, desto größer die gesamte Versickerung [m3/s]
Kfs, Grundfläche
(KfsBottom)
wenn InfiltrationNo = 3: Leitfähigkeit des gesättigten Untergrunds an der Grundfläche, optional zusätzlich zur Versickerung an den Seitenflächen

Berechnungsansatz:

Die Verschiedenen Ansätze zur Modellierung der naturnahen Regenwasserbewirtschaftung stellen wir Ihnen im On-Demand-Webinar Sustainable Stormwater Modelling in Cities Using MIKE+ vor. Die Aufnahme ist nicht mehr ganz neu, aber in den Grundzügen immer noch gültig. • RWB-Elemente: 14:00 • Sickerschacht: 23:45

Register Beschreibung

Feld Erklärung
Beschreibung (Description) beliebiger Zusatztext
Datenquelle (DataSource) beliebiger Text zur Datenquelle
Element-ID
(Asset)
Optionale ID um z.B auf externe Ausgangsdaten rückschließen zu können; wird nur im Anlagenmodell verwendet.
Status (Element_S) Statusvariable zur Beschreibung der Datenqualität, z.B. Modell, GIS, etc.

Technische Details

Q-H-Beziehung in einem Schacht oder Becken

Eine Q-H-Beziehung an einem Schacht oder Becken bewirkt Infiltration ins Kanalnetz, wenn die Q-Werte positiv sind, und Exfiltration in den umgebenden Boden, wenn die Q-Werte negativ sind. Die H-Werte sind als Wasserspiegel anzugeben, also als absolute Höhen, nicht als Wassertiefen.4)

1) , 2)
MIKE 1D Reference, Abschnitt 5.1.3
3)
MIKE 1D Reference, Abschnitt 5.1.5
4)
MIKE URBAN Collection System, Abschnitt 3.3.3 und Abschnitt 6.1.4
mikeplus/dialog/cs_knoten.txt · Zuletzt geändert: 2023/09/21 12:11 von thomas